P2P-Kredite
Erziele bis zu 23 % Rendite bei dieser Investmentform
Was sind P2P-Kredite - ein Überblick
P2P-Kredite (Peer-to-peer-Kredite) sind eine Alternative zu den klassischen Bankkrediten wie sie jeder kennt. Hierbei erfolgt die Kreditvergabe komplett ohne Bank.
Bei dem Konzept der P2P-Kredite gibt es in der Regel drei mitwirkende Parteien:
- Kreditnehmer: Grundsätzlich kann jeder einen P2P-Kredit beantragen. Das können sowohl private Personen sein, die Geld für ein Auto, einen Urlaub, die Renovierung der Wohnung oder andere Zwecke benötigen, als auch Selbstständige oder Unternehmer, die z.B. die Geschäftsausstattung oder den Aufbau ihres Start-ups finanzieren möchten.
- Kreditgeber: Sie sind die Investoren, die ihr Geld den Kreditnehmern zur Verfügung stellen. Sie treten dabei vereinfacht gesagt an die Stelle der Bank bei der klassischen Kreditvergabe. Für ihren Einsatz in den Krediten erhalten sie natürlich Zinszahlungen von den Kreditnehmern.
- P2P-Plattformen: In den seltensten Fällen finden sich Kreditnehmer und -geber von selbst. Daher gibt es die unterschiedlichsten P2P-Plattformen, die als Schnittstelle zwischen den beiden Parteien auftreten. Sie vermitteln die Kredite und steuern die Kreditvergabe.
P2P-Kredite im Detail
In diesem Abschnitt wird die Funktionsweise der P2P-Kredite im Detail erklärt und der genaue Ablauf dargestellt. Dazu betrachten wir die drei oben genannten mitwirkenden Parteien. Sowohl Kreditnehmer als auch Kreditgeber müssen sich zunächst bei der ausgewählten P2P-Plattform registrieren und in der Regel einen KYC-Prozess durchlaufen.
Für den Kreditnehmer ist der ganze Prozess deutlich aufwendiger als für den Kreditgeber. Wenn er sich für einen Kredit anmeldet, wird er einer umfangreichen Prüfung unterzogen. Dies hat vor allem einen Zweck, nämlich seine Bonität zu beurteilen.
Durch die Bonitätsbeurteilung wird zum einen sicher gestellt, dass der Kreditnehmer in der Lage ist, seinen Kredit zurück zu bezahlen, und zum anderen das Kreditausfallrisiko bestimmt, um beispielsweise die Zinshöhe festzulegen. Dafür spielen zum Beispiel die Sicherheiten in Form von Gehaltsnachweisen der letzten Monate eine Rolle, aber auch die Höhe, Art und Verwendung des Kredites.
Natürlich werden alle Modalitäten in einem Kreditvertrag schriftlich festgehalten, an den sich Kreditnehmer und P2P-Plattform halten müssen. Er ist für beide Parteien rechtlich bindend. Anschließend ist die Auszahlung des Kredites möglich.
Die Kreditgeber können nun, nachdem sie ihr Kapital auf der P2P-Plattform eingezahlt haben, in die genehmigten Kredite investieren. Dabei wird hauptsächlich zwischen zwei Alternativen unterschieden:
– es wird in eine Art Pool investiert, aus dem ohne eigene Auswahlmöglichkeit die Kredite finanziert werden
– die einzelnen Kredite werden selbst ausgewählt und direkt in sie investiert
Die zweite Alternative hat natürlich den Vorteil, dass so die einzelnen Kredite selbst geprüft und beurteilt werden können, um somit eventuell das eigene Risiko zu senken. Außerdem können so Kredite mit möglichst hohen Renditen ausgewählt werden, was aber wiederum das Risiko erhöht.
Als Kreditgeber erhältst du für dein eingesetztes Kapital Zinszahlungen. Diese erfolgen je nach Plattform, Kredit und Ratenzahlung beispielsweise täglich, monatlich oder erst am Ende der Kreditlaufzeit.
Die P2P-Plattform ist wie oben erwähnt die Schnittstelle zwischen Kreditgeber und -nehmer, indem sie Kredite vermittelt und die Kreditvergabe steuert. Für diese Dienstleistung verlangt sie Gebühren. In der Regel müssen die Gebühren von dem Kreditnehmer getragen werden.
Buchempfehlung:
Lars Wrobbel & Kolja Barghoorn – Investieren in P2P-Kredite: Was man wissen sollte, wie man Fehler vermeidet und erfolgreich investiert*
Die beiden Autoren geben in diesem Buch einen umfassenden Überblick rund um das Investieren in P2P-Kredite.
Sie erklären P2P im Detail, geben ihr Wissen mit hilfreichen Tipps anhand eigener Erfahrung weiter und stellen die immer weiter wachsende Anzahl verschiedener Plattformen mit ihren Vor- und Nachteilen dar.
Vor- und Nachteile von P2P-Krediten
Vorteile
- Rendite: Der größte Vorteil von P2P-Krediten ist eine hohe Renditechance. Je nach Plattform kannst du eine Rendite im zweistelligen Bereich erzielen. Mintos wirbt beispielsweise mit einem aktuellen Durchschnittssatz von 10,6 % aller laufenden Kredite.
Diversifikation: Bei vielen Anbietern hast du die Möglichkeit selbst eine Auswahl zu treffen, in welche Kredite du investieren möchtest. Somit kannst du den Kreditnehmer und den zu vergebenden Kredit unter die Lupe nehmen, um das vorhandene Risiko einzuschätzen und den passenden Kredit auszuwählen. Dadurch kannst du dein eingezahltes Geld auf mehrere Kredite streuen und dein Risiko senken. Oft wird auch eine Autoinvest-Möglichkeit angeboten, bei der nach von dir eingestellten Kriterien automatisch in verschiedene Kredite investiert wird.
Kostengünstig: P2P-Plattformen sind in der Regel für den Kreditgeber kostenlos. Die anfallenden Gebühren zahlt entweder der Kreditnehmer direkt oder sie sind in den Kreditzinsen eingepreist. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber von zum Beispiel Börsenbrokern, bei denen beim Wertpapierkauf teilweise hohe Gebühren anfallen.
Nachteile
- Ausfallrisiko: Wie bei fast jedem Investment gibt es auch bei P2P-Krediten ein Risiko. Es besteht die Möglichkeit, dass du dein investiertes Geld teilweise oder sogar komplett verlierst, wenn ein Kreditnehmer ausfällt und zahlungsunfähig wird. Daher ist es besonders wichtig, dass du diversifizierst und nicht dein gesamtes Geld in einen einzelnen Kredit steckst.
Insolvenz: Nicht nur der Kreditnehmer kann ausfallen, sondern auch die gesamte P2P-Plattform könnte pleite gehen. Daher ist es sinnvoll neben der Streuung auf viele verschiedene Kredite, mehrere P2P-Plattformen zu nutzen und sein Geld bei unterschiedlichen Anbietern zu investieren. Bitte beachte ebenso, dass es bei P2P-Krediten keine Einlagensicherung gibt, wie das bei Bankeinlagen der Fall ist.